Genotropismus Genotest
Wechselseitige Anziehung genverwandter Menschen
Objektwahltheorie – Genotropismus
Unter der Bezeichnung „Ahnentheorie der Objektwahl“ beschrieb Leopold Szondi 1937 eine neue allgemeine Theorie der menschlichen Objektwahl, die er 1939 unter dem Begriff „Genotropismus“ vorstellte.
Mitarbeiter von Szondi, wie István Benedek (Szondis Mitarbeiter in Budapest von 1936-1944) und Max Fischer (Szondis Mitarbeiter in Zürich von 1979-1986), haben vorgeschlagen, die Beschränkung des Genotropismus auf rezessive Gene aufzuheben und die Objektwahltheorie Szondis wie folgt zu definieren:
Damit rückt die Genotropismus-These in die Nähe zur "Genetic Similarity Theory" (GST) von Philippe J. Rushton.
Erbstatistische Forschungen
Die Theorie des Genotropismus basiert auf umfangreichen konstitutionsanalytischen Familienforschungen, Stammbaumanalysen und erbstatistischen Forschungen. Szondi bemerkte zunächst, dass Träger rezessiver Gene von Krankheiten, sog. „Konduktoren“, in Partnerwahlen oft auf erstaunlichem Wege zusammenfanden. Krankheitswahl, Partner- und Freundschaftswahl, Berufswahlen, ja selbst die Wahl der Todesart schienen Szondi mit der biologischen Wirksamkeit rezessiver Gene verknüpft.
Nach Szondi sind rezessive Gene nicht wirkungslos, wie die Bezeichnung „rezessiv“ nahe legen könnte. Vielmehr steuern sie als genische Kraft die schicksalsprägenden Wahlhandlungen des Menschen.
Mit den Konzepten der „Ahnentheorie“ und des „familiärem Unbewussten“ wurde Szondi zu einem Vordenker der um Jahrzehnte später erscheinenden „Transpersonalen Psychologie“.
Genotropismus und Elternwahl
Szondi beschreibt in "Schicksalsanalyse" (1944, 1949) den Menschen als Genwesen und lässt ihn als solches seinen Schicksalsweg schon längst vor der Geburt beschreiten.
Geno-Test
Bei der Frage, wie Menschen bzw. ihre Gene die Genverwandten identifizieren, war Szondi der Meinung, dass sich die rezessive Allelen-Verwandtschaft vor allem im menschlichen Gesichtsausdruck niederschlägt und sich Genverwandte vor allem über den Gesichtsausdruck erkennen.
Bei der Durchführung werden ProbandInnen eingeladen, aus sechs Bilderserien zu acht Portraits, also insgesamt 48 Gesichtern von „triebkranken“ Menschen, jeweils die zwei sympathischsten und die zwei unsympathischsten zu wählen.